Freitag, 1. November 2013

...verliebt in einen Griechen :)

Lieber spät als nie:

November, 2012.
Chad fristete nun schon knapp 2 1/2Jahre ein einsames dasein. Kein Hundekumpel weit und breit in Sicht mit dem er mal so richtig toben und spielen konnte.
Hunde die wir auf der Straße trafen, waren entweder viel zu groß, mochten keine anderen Rüden, wurden gleich von ihren Besitzern weiter gezottelt oder ganz einfach: Chad mochte sie nicht.
Irgendwie tat er mir sehr Leid und so keimte langsam der Gedanke und der Wunsch nach einem 2. Hund.
Mein Freund war recht schnell überzeugt, und so setzten wir uns zusammen und machten uns Gedanken:
Welche Rasse?
Welche Größe maximal?
Zuchthund oder aus dem Tierschutz?

Eins war sofort klar: KEIN SHIH TZU! Einer reicht :D Aber es sollte wieder ein kleiner Hund es sein, das stand fest.
Anfangs waren wir der Meinung einen Hund aus einer Zucht nehmen zu wollen, von welchem wir dann auch wussten, das er charakterlich (Rassebedingt) zu einem Shih-Tzu passen würde/könnte/sollte.
Wir haben dann nach Rassen wie z.B. Cavalier King Charles Spaniel, Sheltie, Spitz und co. gesucht.
Kurze Zeit später besuchten wir dann auch schon die erste Zuchtstätte und waren uns hinterher im Klaren: Nein, das wollen wir nicht!

Ich setzte mich dann wieder an den PC und suchte einige Zeit auf den verschiedensten Portalen und stieß dabei auf den 'Tierschutzverein Südkreta'.
Sofort gefielen mir einige Hunde, dennoch war ich anfangs sehr skeptisch, hat man doch so viele negative Dinge von solchen Vereinen gelesen/gehört/gesehen.
Dennoch informierten wir uns direkt beim Verein (man sollte sich immer selbst ein Bild machen!) und vereinbarten ein Termin um den ersten kleinen Herzensbrecher kennenzulernen.
Ein toller kleiner Welpe aus Griechenland war es, nur war er sehr abgeneigt von Chad und zeigte das auch.
Nun, wir blieben realistisch, erzwangen nichts und gaben anderen Interessenten den Vortritt. Sehr geknickt, fuhren wir nach Hause, dennoch waren wir uns einig: Es soll ein Hund aus diesem Verein werden.
Wir warteten einige Wochen, bis wieder neue Hunde aus Griechenland nach Deutschland kamen.
Auf der Homepage des Vereins wurde dann ein 'Oscar' vorgestellt.



Ein kleiner 9 Monate junger, Terriermix. Mein Freund wollte eigentlich einen Welpen, dennoch zeigte ich ihm Oscar und er sagte sofort: Lass ihn uns anschauen!!!!!
Gesagt, getan. Ab nach Hannover zu Oscar's Pflegefamilie, Chad natürlich im Gepäck. Das aufeinandertreffen verlief super. Chad und Oscar verstanden sich sofort und spielten ausgiebig (mein Herz blühte regelrecht auf, als ich die beiden zusammen sah).
Wieder zu Hause stand für meinen Freund sofort fest: Oscar wird unser neues Familiemitglied!
Ich war noch etwas unsicher und wollte noch ein paar Dinge vorher klären.
Auch wollte ich wissen, welches Schicksal Oscar ereilte.
Soweit ich es in Erfahrung bringen konnte, lebte er in Südkreta auf der Straße, schien auch im Tierheim gewesen zu sein (Tättoowierung in der Leistengegend) und wurde dann irgendwann über den hohen Zaun des Tierschutzverein's geworfen. Im Rudel des Tierschutzverein's konnte er sich wohl nicht ganz so gut durchsetzen. Armer kleiner Kerl!

Alle Formalitäten verlief ohne Probleme und so zog Eddie am 01.12.2012 bei uns ein.
Wieder stand das "Problem" im Raum:
Auch dieser Hund braucht einen neuen Namen!
...langes überlegen und kurze Ansage von meinem Freund: EDDIE soll er heißen. Ganz wie der gute Eddie van Halen :D
HERZLICH WILLKOMMEN KLEINER EDDIE!

Eddie war sehr dünn und schien auch Schmerzen im Hüftbereich zu haben (vielleicht wegen des Wurfes über den Zaun? vielleicht erlebte er aber auch unschöne Dinge auf der Straße?).Ebenso war er extrem aufgedreht und wusste (so schien es) gar nicht was schlafen überhaupt ist. Männer waren ihm auch nicht geheuer und er fasste nur sehr zögerlich Vertrauen.
Er fraß nur wenig, also nahmen wir uns die täglich die Zeit ihn unter Aufsicht fressen zu lassen, es schien als würde ihn unsere Gegenwart beruhigen und konnte somit auch mal bis zum 'satt-sein' fressen.
Ebenso brachten wir Ruhephasen in den Alltag, d.h. ab aufs Deckchen! Jetzt wird geschlafen!
Maaan wie kann man sich nur so sehr gegen schlafen wehren? :D
Eddie ist ein Hund der keine Strukturen im 'Alltag' hatte und keine Regeln kannte, also trainierten wir regelmäßig und viel mit ihm.
Leider ist es auch so, das Eddie keine anderen Hunde toleriert. Ausser Chad. Anderen Hunden gegenüber wird er sehr aggressiv und laut. Mit dem 'Problem' besuchten wir dann eine Hundeschule und trainierten auch hier wieder sehr viel.
Ganz Terrier ist er sehr lernbegierig und aufmerksam, sowas kennen wir von Chad gar nicht ;)

Impulskontrolle ist ein sehr großes Stichwort bei Eddie.

Heute, knapp ein Jahr später,  frisst er mittlerweile allein, hält seine erlernte Ruhephasen ein, hört auf Kommando's und hat viel Vertrauen gefasst. Er kennt seinen Platz in der Familie, hat eine Struktur im Alltag und weiß ganz genau was er darf und was nicht (naja manchmal testet er dennoch, wie weit er gehen darf :P ), dennoch braucht er eine strenge, aber liebevolle Führung sonst übernimmt er die Führung und tanzt uns auf er Nase herum. Damit wissen wir aber umzugehen und so verläuft der Alltag (meist) unproblematisch :)

Eddie's Eigenschaften bis heute:
- (mittlerweile) offen
- neugierig
- frech
- sehr Menschenbezogen und braucht viel Kuscheleinheiten
- manchmal herausfordernd
- agil
- verspielt (kann mit Spielzeug aber nichts anfangen, wo sollte er es auch lernen?)

Eddie hat viel erlebt, und ist oft auch nicht ganz einfach, dennoch entwickelt er sich immer weiter und wir lieben den kleinen Mann wirklich sehr.
Der kleine Grieche hat eben unser aller Herz erobert :)

Fazit: Ich bereue es absolut nicht, einen Hund aus dem (Auslands-)Tierschutz übernommen zu haben.Ich würde jederzeit wieder einem Hund, der es bisher nicht so leicht hatte ein neues zu Hause geben, als für Unsummen eine Hund aus einer Zucht zu übernehmen.

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